Brücke von Aspendos


Wahrscheinlich gab es schon sehr viel früher eine Brücke über den Eurymedon in der römischen Provonz Pamphylien nahe der Küste des Mittelmeeres. Deren Spuren sind allerdings in den Tiefen der Geschichte versunken, und wenn ja, so wurde sie beim großen Erdbeben im Jahr 363 n. Chr wohl zerstört. Ob es gut oder schlecht war, dass bei diesem Beben auch der Aquädukt der Wasserleitung für die Stadt Aspendos eingestürzt ist und nicht wieder aufgebaut wurde, sei dahingestellt, für den Wiederaufbau der Brücke wurden die angefallenen Steine, nachweislich etwa 250 Lochsteine, nachgenutzt, sozusagen recycled. So entstand ein Bauwerk mit 9 Rundbögen, von 259,5 Meter Länge und 9,44 Metern Breite. Wahrscheinlich ein weiteres Erdbeben bereitete diesem Bau wiederum ein Ende und wegen der Eroberung der Gebiete nordöstlich des Eurymedon nach der verlorenen Schlacht bei Manzikert (1071) hatte auch kein Byzantiner mehr Interesse an einem Wiederaufbau. Zeiten der Unsicherheit folgten, ein Hin und Her zwischen Byzantinern, Kreuzfahrern und Seldschuken, letzteren gelang im Jahr 1207 dann endgültig auch die Einnahme der Gebiete westlich des Flusses und Sultan Alaeddin Kaykubat (1219-1237) ließ auf den noch vorhandenen Pfeilern der römischen Brücke eine neue errichten, allerdings ein wenig bescheidener: In 7 Bögen noch 225 Meter lang, zwischen 4,5 und 5,7 Meter breit und 4,1 Meter niedriger als ihr Vorgänger. Steine gab es genug, die alten davon wurden sozusagen zum zweiten Mal recycled. Und so windet sich das inzwischen restaurierte Bauwerk im Rhythmus der Nutzungsmöglichkeit der alten römischen Pfeiler heute im Zickzack-Kurs über den Fluss, sie hört auf den schwierig auszusprechenden Namen "Köprüpazar Köprüsü", und zu den Spitzbögen gesellt sich ein spitzer Mund. Wo gibt es denn noch eine solche Brücke?