Eyjafjörður


Eyjafjörður heißt nicht der breiteste aber mit 60 Kilometern wohl der längste Fjord Islands, begrenzt im Osten vom Flateyjarskagi, einer in seinem hier sichtbaren nördlichen Teil ziemlich unwegsamen Halbinsel, im Westen dagegen vom Tröllaskagi, einer etwas dichter besiedelten Landschaft, allerdings in Süd-Nord-Richtung von mehreren Gebirgen durchzogen, so daß die landläufige Erreichbarkeit der nördlichen Kleinstädte erst in der Neuzeit durch den Bau von insgesamt drei einspurigen Tunneln verbessert werden konnte. Ja, und wer möchte nicht angesichts des schönen Wetters es dem rauschenden Wasser des namenlosen Falles gleich tun und in den verlockend blauen Ozean eintauchen? Hm. Geht nicht, sagen Sie / sagt Ihr? Nun, springen schon gar nicht, das eisige Wasser würde den Körper sofort mit seiner unerbittlichen Klammer umfassen und den Kreislauf zum Zusammenbrechen bringen. Langsam hineingehen vielleicht, nach ausgiebigem Abhärtungstraining in Deutschland, vielleicht beim nächsten Neujahrsschwimmen? Zumindest die erschrocken bis verwunderten Blicke der Isländer wären dem Mutigen gewiß! Aber freuen wir uns über das schöne Wetter, die trockene, von hinten durch die Sonne erwärmte Kleidung und genießen das Panorama noch ein wenig. Ganz rechts grüßt die Spitze des 1167 Meter hohen Kaldbakur und wenn man den Blick über die weite Wasserfläche zu dem einsamen Fischerboot richtet und dieses rechts liegen läßt, sind ganz hinten am Horizont ziemlich genau in der Mitte zwischen Boot und Felsen schemenhaft die Umrisse der Vulkaninsel Grimsey zu erahnen, deren Nordspitze vom Polarkreis durchschnitten wird und die damit den nördlichsten Punkt Islands bildet. Dahinter geht es an Grönland und Spitzbergen vorbei geradewegs zum Nordpol.